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OrGaMIRPLUS

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Organisationsübergreifende Gefahrenabwehr zum Schutz von Menschen und kritischen Infrastrukturen durch optimierte Prävention und Reaktion (OrGaMIRPLUS)

Teilprojekt 6: Tunnelklimatologie – „Klimatologie hochkomplexer Stationen“
Projektdauer: 04/2011 bis 03/2013
Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Pflitsch
Projektmitarbeiter: N.N.
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektträger: VDI Technologiezentrum

Proejtziele

Ziel dieses Teilprojektes „Klimatologie hochkomplexer Stationen“ ist, exakte und zuverlässige Informationen über die gegenwärtige und bevorstehende Strömungs- und Ausbreitungsbedingungen innerhalb hochkomplexer U-Bahnstationen (Kreuzungs- und Turmbahnhöfe) zu geben. Weitreichende Kenntnisse hierüber sind unabdingbar für eine zeitgleiche Analyse der Ausbreitung von luftgetragenen Giftstoffen (Gase, Stäube, Nebel) im Rahmen eines Terroranschlags, wie auch bei entsprechenden Brandereignissen und Grundvoraussetzung für alle Aktivitäten der Einsatz- und Rettungskräfte.

Der Hauptnutzen von OrGaMIRPLUS liegt in der Minderung direkt Betroffener, wie auch in der Verringerung des Gesamtschadenumfangs operativ durch Verbesserung der Selbstrettungsphase, Anpassung des Fahrbetriebs, Unterstützung der Rettungsoperationen sowie präventiv durch Ableitung baulicher Anpassungsempfehlungen und Vorgehensverbesserungen.

Die vielfältigen Fragestellungen erfordern eine wissenschaftliche Begleitung, da entsprechende Methoden besonders in der Analyse der beteiligten Organisationen, der Synthese der gesammelten Informationen, der Ermittlung des Modells der Tunnelklimatologie sowie der psychologischen Untersuchung der beteiligten Akteure bislang fehlen und daher dringend nötig sind.

Forschung

Das Teilprojekt „Klimatologie hochkomplexer Stationen“ liefert die Grundlagen für das Gesamtprojekt. Ausgangspunkt sind die durch bisherige im Rahmen des Projektes "OrGaMIR" durchgeführten Untersuchungen gewonnen Erkenntnisse. Bisher erfolgten diese Untersuchungen in einfachen Stationen die über maximal zwei kreuzende U-Bahn Linien verfügen. Das spezifische Strömungsgeschehen steuert die Verbreitung freigesetzter Schadgase. Basierend auf den Untersuchungen des Projektes OrGaMIR der letzten 3 Jahre, soll das erworbene Wissen in OrGaMIRPLUS anwendungsorientiert eingesetzt werden.

Hierzu gehören:

  • Der Aufbau eines optimalen Messsystems zur Erfassung der aktuellen Strömungsbedingungen in einer hochkomplexen U-Bahnstation (Alexanderplatz, Berlin).
  • Die Durchführung von Ausbreitungsversuchen und mobilen Klimamessungen in selbiger Station.
  • Die Definition eines „Klimamodells“ zur kurzfristigen Prognose der Stabilität der aktuellen StrÖmungs- und Ausbreitungsbedingungen in hochkomplexen U-Bahnstationen sowie zur Ausweisung von Gefahrenbereichen.

Das Teilprojekt 6 liefert somit für das Gesamtprojekt u.a. die strömungs- und ausbreitungsklimatischen Grundlagen. Diese Informationen bilden die Basis für die aktuelle sowie prognostizierte Lagefeststellung der Rauch-/Giftgasausbreitung, aus der die Vorgehensweise bei der Selbstrettung, die Einsatzplanung der Rettungskräfte, die Verkehrssteuerung durch den Betreiber etc. abgeleitet werden können. Die durch das Teilprojekt „Klimatologie hochkomplexer Stationen“ zur Verfügung gestellten Grundlagendaten werden in Zusammenarbeit mit anderen Teilprojekten so weitererarbeitet, dass sie den Adressaten (Betreiber, Einsatzkräfte … ) in geeigneter Weise zur Verfügung gestellt werden können und die Basis für eine sinnvolle und situationsbezogene Fluchtwegelenkung bildet.

Darüber hinaus liefert das Teilprojekt:

  • Informationen über die die besonderen Ausbreitungsbedingungen in Aufgängen und Schächten sowie Bereichen sehr niedriger Deckenhöhen.
  • Erkenntnisse zur Beeinflussung bzw. Minimierung der Gefährdungssituation durch eine geeignete Systemarchitektur bzw. bauliche Maßnahmen in übergangsebenen, Treppenhäusern und Aufgängen.