Forscherteam im Bereich Höhlenklimatologie

Prof. Dr. rer. nat. Andreas Pflitsch

Referent für Höhlenklimatologie beim VdHK

Prof. Dr. Andreas PflitschDer Forschungsbereich Höhlen-Klimatologie ist im Gegensatz zu anderen Ländern in Deutschland wenig populär, aber dafür ein hochinteressantes Forschungsgebiet. Mein Interesse wurde zum ersten Mal durch meinen Freund und Forschungs- partner Jacek Piasecki von der Universität in Wroclaw (Polen) geweckt, nachdem er mir 1997 seine Forschung in der Bären - Höhle (Jaskinia Niedzwiedzia) in Polen vorgestellt hatte. Seitdem bin ich völlig von diesem Wissenschafts- bereich fasziniert, was nach zahlreichen Messungen im In- und Ausland zum Aufbau der hier präsentierten Arbeitsgruppe führte. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungspartnern konzentriert sich meine Arbeit besonders auf die Dechenhöhle in Iserlohn sowie auf die barometrischen Höhlen in den Black Hills in Süd Dakota (USA), hier obliegt mir die Projektleitung. Die Arbeiten in Polen sowie der Tschechischen und der Slowakischen Republik werden durch die dortigen Forschungspartner geleitet.

Höhlenforschung: Langjähriges Mitglied der Speläogruppe Letmathe - Verein für Höhlenkunde in Westfalen e.V. und darüber im Verband der deutschen Höhlen- und Kartsforscher e.V.


Dipl.-Geogr. Julia Ringeis

Julia RingeisSchwerpunkt Klimatologie

Studium an der Ruhr-Universität Bochum

Mitarbeit in verschiedenen Projekten in den Bereichen Höhlenklimatologie, U-Bahn- Klimatologie, Stadt- und Geländeklima

Forschung:

Forschung über Barometrische Höhlen, Untersuchung des Luftdruck- und Strömungs- regimes der Wind Cave und der Jewel Cave in South Dakota, USA.


Christiane Grebe

M.Sc. Geographie (Ruhr-Universität Bochum)

Forschungsinteressen: Höhlenklimatologie (vor allem Eishöhlen), Forschungsgeschichte und historische Daten von Eishöhlen, geographische Verbreitung von Eishöhlen, Wärme- und Eishaushalt in Eishöhlen, Eishöhlen im Klimawandel

Christiane Grebe2Nachdem ich bereits seit meinem 16.Lebensjahr Höhlenforschung mache, konnte ich während des Bachelorstudiums die ersten Erfahrungen in der Höhlenklimatologie bei der Auswertung von Strömungsregimes der Wind Cave und der Jewel Cave in South Dakota, USA, sammeln. In meiner Bachelorarbeit intensivierte ich mein Interesse für Höhlen zum ersten Mal in der Konzeptionierung von Unterrichtseinheiten für die Primarstufe, die Sekundarstufe I und II zum Thema Höhlenklimatologie im Zusammenhang mit Elementen der Wärmelehre. Für die Sekundarstufe II wurden die Inhalte auf den Bereich des Energiesparens durch klimagerechtes Bauen transferiert. Als Beispiel diente die Verwendung bauphysikalisch geeigneter Baustoffe mit "Höhleneigenschaften". Seit 2007 widme ich mich daneben dem Aufbau des Deutschen Höhlenklimakatasters des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V.. Angeregt durch die Teilnahme am 2nd International Workshop on Ice Caves entdeckte ich aber mein Interesse für die Eishöhlenforschung, welche zu diesem Zeitpunkt nach einigen Forschungshöhepunkten Ende des 19.Jahrhunderts und in den 1950er-70er in Deutschland quasi nicht mehr existent war. Seit 2007 bauen wir nun dieses Forschungsfeld wieder auf, welches trotz langer Forschungsgeschichte noch immer in den Kinderschuhen steckt. Forschungsinteresse ist es vor allem, historische Zeitreihen weiter fortzuführen und neue Langzeitmessungen zu Temperatur und Eisdynamik aufzubauen, um so den Einfluss klimatischen Veränderungen auf den Eis- und Wärmehaushalt der Höhle zu untersuchen. In meiner Masterarbeit "Eishöhlenforschung vom 16. Jahrhundert bis in die Moderne -Vom Phänomen zur aktuellen Forschung" konzentrierte ich mich aufgrund der Vielfalt an Daten vor allem auf die historische Eishöhlenforschung. Neben der historischen Aufarbeitung lag der Fokus darauf, unbekannte historische Veröffentlichungen aus den letzten 4 Jahrhunderten zugänglich zu machen und Informationen für die heutige Forschung zur geographischen Verbreitung von Eishöhlen, bzw. der Morphologie und Dynamik des Eises in den letzten Jahrhunderten zu gewinnen. Im Nachgang der Arbeit konnten Daten und Informationen sogar bis in das 12. Jahrhundert zurückverfolgt werden.

Neben der universitären Arbeit in der Arbeitsgruppe engagiere ich mich seit 2007 bei der Fédération Spéléologique Européenne, in deren European Cave Protection Commission ich Gründungsmitglied und erste Präsidentin bis 2009 war und in dieser Funktion die erste europäische Höhlenschutzkampagne im EU-Parlament leitete.

Mitglied im Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V., der Schweizerischen Gesellschaft für Höhlenforschung (Sektion Basel und Bern), im Verband Österreichischer Höhlenforscher (Verein für Höhlenkunde in Hallstatt-Obertraun), Mitglied der Ice Cave Commission der International Union of Speleology, MItglied der European Cave Protection Commission, Fédération Spéléologique Européenne


Maria Temminghoff

M.Sc. Geographie (Ruhr-Universität Bochum)

Forschungsschwerpunkte: Glaziologie, Klimatologie, Polarforschung

Maria TemminghofNachdem ich mich im Rahmen eines Auslandssemesters in Neuseeland an Forschungsprojekten in der Antarktis beteiligen konnte und dadurch meine Faszination für die Polargebiete geweckt wurde, fertigte ich meine Master-Arbeit auf Spitzbergen an, in Zusammenarbeit mit dem University Centre in Svalbard (UNIS). Es ging um die Erforschung des Schmelzwassersystems des Gletschers Scott Turnerbreen mit speleologischen Methoden, wobei es sich um ein sehr neues, bisher eher unbekanntes Forschungsgebiet handelt. Hierfür wurde eine zwei Kilometer lange Gletscherhöhle kartiert, sowie mit Hilfe von Bodenradar untersucht. Dabei konnten grundlegende Erkenntnisse über deren Entstehung und Entwicklung, sowie über die Auswirkungen des Schmelzwasserabflusses auf die Gletscherdynamik gewonnen werden. Neben der Glaziologie interessiere ich mich sehr für Klimatologie (insbesondere Höhlenklimatologie), sowie für die Auswirkungen des Klimawandels auf die Polargebiete und Hochgebirgsregionen.


David Holmgren

Studium der Geographie Bachelor of Science / Master of Science an der Ruhr-Universität Bochum

David HolmgrenMitarbeit in verschiedenen Projekten der klimatologischen Abteilung des Geographischen Instituts der Ruhr-Universität Bochum. Die Arbeitsfelder liegen dabei in Projekten aus den Bereichen der Höhlen- und Tunnelklimatologie, sowie der Stadt- und Geländeklimatologie.

Bachelorarbeit: Das Thema der Bachelorarbeit war die mikroklimatologische Untersuchung der Ice Gulch in den White Mountains, New Hampshire, USA. Einer Schlucht mit einer klimatologischen Besonderheit für diese Region: ganzjährige Eisvorkommen.

Dies war der Einstieg für David Holmgren und der Arbeitsgruppe in die Forschung von Talus & Gorge Glacieres in Nordamerika. Im Laufe der letzten Jahre wurde dieses Forschungsgebiet der Arbeitsgruppe Höhlenklimatologie stetig erweitert.

Forschung: Der Forschungsschwerpunkt liegt auf die Erforschung von nordamerikanischen Eishöhlen, insbesondere auf Talus & Gorge Glacieres in New England. Eines der Produkte aus diesem Projekt ist ein Eishöhlen-Monitoring aller Eishöhlen in Nordamerika, welches Informationen über vergangene und die gegenwärtigen Klimavariationen in Nordamerika liefert. Das Monitoring befindet sich im Aufbau und wird in Kooperation mit amerikanischen Instituten und Forschern kontinuierlich ausgeweitet. Weitere Forschungs- und Arbeitsbereiche befinden sich in der Tunnel- und U-Bahnklimatologie.


Svenja Breddemann

Svenja BreddemannM.Sc. Geographie (Ruhr-Universität Bochum)

Meine ersten Forschungserfahrungen im Bereich der Höhlen- und U-Bahn-Klimatologie konnte ich während meines Bachelorstudiums sammeln. In meiner Bachelorarbeit analysierte ich die Strömungsdaten unterschiedlicher Standorte in der Dortmunder U-Bahn zur Identifizierung übergeordneter Strömungsmuster. Das anschliessende Masterstudium im Bereich Landschaftsökologie beendete ich mit einer Untersuchung von Auswirkungen von langfristigen Lufttemperaturänderungen auf die Phänologie allergener Arten in NRW.

Mein momentaner Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Höhlenklimatologie. Dort befasse ich mich mit den mikroklimatischen Standorteigenschaften in Winterquartieren von Fledermäusen.